Wir sind heute extra etwas früher aufgestanden. Während des Frühstücks haben wir noch kurz Oma und Opa angerufen und waren gegen 10:00 Uhr startbereit. Schon der Ausblick aus dem Fenster versprach einen tollen Tag.

Unser Ziel, der Parkplatz auf dem Mount Revelstoke in 1500 m Höhe, lag nur 45 Fahr-Minuten vom Hotel entfernt. Aber bereits nach 10 Minuten war unsere Fahrt zu Ende.

Die Hauptstraße in den Park war komplett gesperrt. Zwar soll der Park ganzjährig geöffnet sein, aber die Zufahrtsstraßen werden erst irgendwann im Mai geöffnet. So ein Käse, damit hatte sich der Park erledigt.

So schnell wollten wir aber nicht aufgeben, kurz vor der Sperrung ging noch eine Seitenstraße ab. Diese sind wir dann kurzerhand gefolgt und haben einen kleinen Parkplatz erreicht. Über unsere App haben wir erfahren dass es zumindest einen kleinen Wanderweg zu einer alten Skisprunganlage gab. Besser als nichts für diesen lang gelaufen. Warum wir das hätten vielleicht sein lassen sollen hat sich uns erst später gezeigt.

Der Weg an sich war steil aber sehr spannend zu laufen. Man hatte gut erkennen können, dass es mal eine Skisprunganlage war.

Oben angekommen konnte man sogar noch den alten Aussichtsturm sehen.

Die zurückgelegten knapp 80 Höhenmeter haben schon eine gute Aussicht auf die Stadt geboten. Es ging aber noch weiter nach oben zu weiteren Aussichtspunkten. Das haben wir natürlich gemacht.

Auf kleinen Tafeln, die wie Zeitungen aussagen, konnte man einige historische Informationen zu der Skischanze lesen. Bereits in den 1920er Jahren wurde hier Ski gesprungen.

Desto höher wir kamen, umso besser wurde die Aussicht.

Wir kamen langsam auch so hoch dass der Schnee wieder zum greifen nah war.

Ganz oben angekommen war tatsächlich ein kleiner Aussichtspunkt an dem man sich wie ein damaliger Ski Springer gefühlt hat.

Sogar an die Ski wurde gedacht. Eine kleine Metallform erlaubte sogar das vorbeugen.

Es hat schon ein wenig Überwindung gekostet sich dieser Form anzuvertrauen und nach vorne zu beugen. Die Sicht der war aber einmalig.

Danach haben wir uns wieder an den Abstieg gemacht.

Unten am Auto angekommen wollten wir den Weg Richtung Golden einschlagen. Auf dem Weg zum Hotel lag noch der Glacier National Park of Canada. Wir wollten hier noch versuchen weitere Wanderwege zu finden. Wir haben gehofft dass hier ein paar Wege offen waren. Doch schon der Blick aufs Navi ließ nichts Gutes verheißen. Irgendetwas war eigenartig, da uns Google Maps an der Autobahn vorbei navigieren wollte. Als wir in ein kleinen Stau gerieten hat ein Baustellen-Mitarbeiter folgendes zu uns gesagt: Hier geht es erst mal nicht weiter, Lawinenkontrolle bis 19:00 Uhr abends. Sie haben tatsächlich 140 km des Highway 1 von 11:00 Uhr bis 19:00 Uhr wegen einer Lawinenkontrolle gesperrt. Einen anderen Weg nach Golden gab es nicht, wir saßen fest. Hätten wir den Ski-Sprungweg nicht gemacht, wären wir vermutlich noch locker vor elf durch die Sperrung gefahren. Aber so war es nun mal, wir haben nun versucht das Beste daraus zu machen.

Ein Blick auf den McDonald’s Parkplatz verriet uns, dass wir nicht die einzigen waren, die davon überrascht wurden. Alle saßen fest und mussten irgendwo hin. Wir hatten uns bei Google Maps zwei Wasserfälle ausgesucht, die in der Nähe waren. Und dann ging die Odyssey weiter.

Zum ersten Wasserfall (Begbie Falls) konnten wir nicht gelangen, da die Straße knapp 2 km davor noch völlig verschneit war.

Der nächste Wasserfall (Sutherland Falls) 20 Minuten dem Auto entfernt hat uns auch schon wieder vor ein Problem gestellt.

Auch diese Straße war gesperrt. Wir konnten es gar nicht glauben dass man uns wirklich überall aussperren wollte. Diesmal wollten wir uns aber nicht unterkriegen lassen und haben unser Auto einfach geparkt. Dann sind wir zu Fuß weiter.

Wir sind die knapp anderthalb Kilometer Schleife einfach zum Wasserfall gelaufen. Zwischendurch haben wir auch ein wenig durch den Wald abgekürzt.

Manchmal ist aber auch ganz schön tief runter gegangen.

Der Wasserfall war traumhaft und wir waren dort ganz allein. Die Straße nach unten war komplett frei und wir haben uns gefragt warum diese gesperrt war. Den restlichen Schnee am Straßenrand haben wir für die ein oder andere Schneeballschlacht benutzt.

Der Blick auf den Fluss und den Wasserfall war wunderschön und der Weg hat sich auf jeden Fall gelohnt. Mit dem Aufstieg zurück waren wir auch insgesamt 2 Stunden beschäftigt.

Auch hier mussten wir zunächst über eine Autobahnbrücke laufen, diese war aber diesmal sehr viel breiter und nicht so stark befahren.

Es war aber erst 3:30 Uhr und wir hatten noch etwas Zeit rum zu kriegen bis 7:00 Uhr. Nächster Punkt war McDonald’s für einen Kaffee. Außerdem lag daneben auch ein Spielplatz für Julius, den wir dann noch aufgesucht haben.

Von dort konnte man dann auch sehr gut die beiden Brücken die nach Revelstoke führen fotografieren.

Wir hatten Glück, denn hier in der Stadt gab es auch eine Wäscherei. Um 16:30 Uhr sind wir vom Spielplatz los und haben erst mal Wäsche gewaschen. Die Zeit muss ja sinnvoll genutzt werden.

Als die Ladung Wäsche in der Maschine war, sind wir noch mal mit Julius zu einem anderen Spielplatz gefahren. 30 Minuten später wieder zurück um die Wäsche in den Trockner zu hauen. In dieser Zeit waren wir kurz einkaufen. Es war nun bereits 18:30 Uhr, Sandra und Julius haben in der Wäscherei die Klamotten zusammen gelegt. Ich bin zu einem kleinen Restaurant gefahren und hab uns allen gebratene Nudeln gekauft. tatsächlich war der Highway. 19:00 Uhr wieder freigegeben. Wir haben die Wäsche und Nudeln eingepackt und sind erst meine Weile auf dem Highway gefahren bist wir einen passenden RastPlatz gefunden haben. Hier haben wir noch mal kurz halt gemacht und etwas gegessen.

Wir müssen uns auch langsam beeilen, da wir auf dem Weg nach Golden auch eine andere Zeitzone erreichen. Dort war es schon eine Stunde später. Laut Navi sollten wir die Stadt um 22:15 Uhr erreichen. Sag also noch gut anderthalb Stunden Fahrt vor uns. Der Weg durch den Roger Pass war wirklich schön und man konnte gut erkennen dass von diesen Bergen tatsächlich Lawinen abgehen können.

Tatsächlich kamen wir gegen 22:15 Uhr im stockdunkeln im Basecamp Lodge Golden an.

Und wieder standen wir vor einer versperrten Tür. Ab 10:00 Uhr der Zugang zum Hotel nur noch mit einem Code möglich.

Ich hab mich dann erst mal durch eine Hotline gekämpft, wonach mir am Ende eine nette Dame eine E-Mail mit dem Code sendete. Jetzt hieß es nur noch Koffer rein und aufs Zimmer.

Heute war ein wirklich verrückter Tag.